AUSGABE 3/2020 ELEKTROMOBILITÄT
Editorial Mit Vollgas in die Zukunft Wir stellen uns den Herausforderungen
Elektrische Mobilität, Alternative Energiegewinnung oder Digitalisierung – die Themen der Zukunft verändern nicht nur das Leben in unserer Gesellschaft, sondern auch die Infrastruktur auf den Baustellen oder die Anforderungen an die Qualitätssicherung bei uns im Großhandel. Wir haben die anstehenden Veränderungen im Blick, sind offen für Innovation und gehen mit ganz neuen Perspektiven in die Zukunft.
Lesen Sie selbst: Wir zeigen Ihnen, was elektrische Baumaschinen leisten können, und setzen nachhaltige Impulse mit der ersten zertifizierten QM-Abteilung innerhalb der HTI-GRUPPE.
Horst Collin, Verantwortlicher der HTI-GRUPPE
Elektro- und Hybridfahrzeuge werden in Deutschland zunehmend das Straßenbild prägen. Erst kürzlich wurden im Zuge der Corona-Pandemie mit dem verabschiedeten Konjunkturpaket die Prämien für den Kauf umweltfreundlicher Elektrofahrzeuge verdoppelt. Aber: Ist die vorhandene Infrastruktur tatsächlich auf den Fall eines rapiden Zuwachses von E-Fahrzeugen vorbereitet? Stehen genügend Ökostrom und eine ausreichende Zahl an Ladestationen zur Verfügung? Und wären sich häufende Netzüberlastungen Folge des klimabewussten Fahrens?
Vom E-Bike bis zur E-Baumaschine
Die Liste der elektrisch betriebenen Fahrzeuge ist lang und sie wächst stetig. Nicht erst seit der erhöhten Prämie, die Käufer von Elektroautos von Bund und Autoindustrie erhalten, sondern auch aufgrund der verschärften CO2-Grenzwerte in der EU kommt kein Automobilhersteller mehr an der Produktion von emissionsfreien Fahrzeugen vorbei. Laut der Plattform Statista ist der Bestand an Stromern in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um über fünfzig Prozent auf rund 137.000 Fahrzeuge gestiegen. Auch auf Baustellen ist Nachhaltigkeit immer häufiger ein Thema. In einzelnen Ländern wie den Niederlanden und in den skandinavischen Staaten ist es durchaus üblich, dass auf Baustellen E-Fahrzeuge eingesetzt werden.
Lastmanagement im Fokus der Betreiber
Mit dem rasanten Anstieg der Elektroautos wächst die Anzahl der verfügbaren Ladestationen – derzeit gibt es rund 20.000 in Deutschland. Damit wachsen aber auch die Bedenken hinsichtlich einer Überlastung der lokalen Stromnetze. Denn: Je mehr Fahrzeuge zeitgleich geladen werden, desto ausgeprägter sind die Lastspitzen. Insbesondere in Bestandsbauten sind die Leitungen meist nicht für leistungsfähige Ladestationen geeignet, sie müssten erst aufwändig mit höheren Leiterquerschnitten nachgerüstet werden. Um Engpässe zu vermeiden, muss das bestehende Ladenetz stetig erweitert werden. Nach Einschätzung des ADAC ist derzeit zwar rein rechnerisch genügend Strom für rund 10 Millionen Elektroautos vorhanden, allerdings stellt die Energiewende eine zusätzliche Herausforderung dar, die Lösungen auch über die Erzeugung von Wind- und Sonnenenergie hinaus erforderlich macht.
Visionen für klimafreundliches Fahren
Der steigende Anteil von regenerativem Strom führt zu größeren Angebotsschwankungen im Netz. Intelligente Stromnetze (Smart Grids) gleichen diese aus, indem sie Erzeugung, Speicherung und Verbrauch von Strom kombinieren. Um die Zwischenlagerung von Energie in landschaftlich umstrittenen und kostenintensiven Pumpspeicherwerken zu vermeiden, wird damit experimentiert, aufgeladene E-Fahrzeuge als Zwischenspeicher für überschüssige Energie zu nutzen. Letztere kann dann bei Lastspitzen ins Stromnetz eingespeist werden. Durch eine intelligente Vernetzung und ein durchdachtes Lastmanagement kann die Netzauslastung optimiert werden. Und hier schließt sich der Kreis: Ursprünglich Auslöser von Lastschwankungen, bieten Elektrofahrzeuge nun zugleich eine Lösung für dieselben.
Titelstory - Weiterführende Informationen Nützliche Links
Rechtliche Rahmenbedingungen für die Errichtung und den Betrieb von Ladeinfrastruktur
Genehmigung von Ladeinfrastruktur
Best Practice Zuleitung zum Wasserwerk in Buch am Erlbach
Für den Wasserturm in der Gemeinde Buch a. Erlbach bestand größerer Sanierungsbedarf. Im Zuge dessen, wurde zunächst die Erneuerung der Wasserleitung umgesetzt. Damit der Hochbehälter künftig schneller gefüllt werden kann, war eine größere Dimensionierung notwendig. Mit den Planungen war das Ingenieurbüro Kienlein beauftragt. Insgesamt sind 2.028 Meter Rohrleitung (PE Leitung 250 x 22,7 mm von Wavin) durch die HTI-GRUPPE angeliefert worden. Im nachfolgenden Video können Sie auf Entdeckungstour entlang der ersten 800 Meter der Gesamtleitung gehen.
Best Practice Video »Die ersten 800 Meter«
Initiative CO2 Das Projekthandbuch 2020 ist da!
Wollen auch Sie bewusst mit den Ressourcen unserer Region umgehen? Liegt Ihnen Nachhaltigkeit und die Reduzierung von CO2-Emissionen am Herzen? Dann empfehlen wir Ihnen die aktuelle Ausgabe des Projekthandbuchs der Initiative CO2. Dem wachsenden Bedarf geschuldet ist das PROJEKTHANDBUCH 2020 der Initiative CO2 um die Rubrik »Energetische Prozessoptimierung in der Industrie« erweitert worden. Digitalisierung, Automatisierung und deren praxisgerechte Umsetzung stehen im Fokus dieser neuen Rubrik. Insgesamt finden Sie Beiträge zu den innovativsten Projekten und intelligentesten Lösungen von über 30 Lieferanten und Ingenieurbüros der Region – in den Kategorien »Wasser – Energiequelle und Lebensmittel«, »Innovative technische Gebäudeausrüstung«, »Moderne Technik für kommunale Infrastruktur und Umwelt«, »Dezentrale Energieversorgung, „Grund- und Regenwasserbewirtschaftung« sowie »Geothermie«.
Das Projekthandbuch 2020 finden sie HIER.
Die Anforderungen an Installation, Wartung und Instandhaltung der deutschen Wasserverteilungsnetze, die aneinandergereiht weit mehr als zehn Mal um die Erde reichen würden, stellen Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Nachhaltigkeit gilt es dabei ebenso zu berücksichtigen, wie die Effizienz der Installation.
Die Komplexität von Wasserverteilungsnetzen ist enorm. Immer mehr gilt es, Materialien unter Berücksichtigung von Umweltaspekten zu vergleichen sowie innovative Produktneuheiten und Lösungsansätze für Wassertransportsysteme mit positiver Wirkung auf die Nachhaltigkeitsbilanz mit in Planung & Kalkulation einzubeziehen.
Einen detaillierten Artikel zum Thema lesen Sie HIER.
Steigende Umweltanforderungen und Dokumentationspflichten
GF Piping Systems bietet beispielsweise Komplettsysteme an, die eine lückenlose Nachverfolgbarkeit bei Planung, Montage und Betrieb ermöglichen. Das cloudbasierte Komponenten-Management Track & Trace erlaubt es dem Anwender, die Installation in Echtzeit zu überwachen, Planungsfehler zu reduzieren und Dokumentationspflichten nachzukommen.
GF ELGEF Plus Y-Anbohrschelle
Eine sinnvolle Neuentwicklung auf dem Markt ist die patentierte GF ELGEF Plus Y-Anbohrschelle. Ihr Y-Design mit geringem Druckverlust erhöht durch die geringe Gesamtbauhöhe und tiefliegenden Abgang die Sicherheit bei Aushubarbeiten. Durch ihr innovatives Hebelsystem ist sie in Sekunden auf dem Rohr montiert und schweißbereit. Damit trägt sie zu einer störungsarmen, öffentlich besser akzeptierten Installation und schnellerer Inbetriebnahme bei.
Materialvergleich lohnt sich
Systeme aus Kunststoff werden aufgrund ihrere vorteilhaften CO2-Bilanz, den geringen Energieverlusten und der Langlebigkeit immer beliebter. Laut einer Studie zum Vergleich verschiedener Werkstoffe ist die Rohmaterial-Produktion von Kunststoffen wie PE 100, PB, PP, PVC-U oder PVC-U mit deutlich geringeren CO2-Äquivalent-Emissionen verbunden als die konventioneller Werkstoffe wie Kupfer, Edelstahl oder verzinktem Stahl. Ein weiterer Vorteil von Kunststoffleitungen: Durch die geringere Korrosionsanfälligkeit im Vergleich zu Stahlsystemen ergibt sich eine längere Lebensdauer und somit auch eine bessere Umweltbilanz.