Stadtwerke Halle setzen neues Schweißverfahren ein

In der Magdeburger Chaussee in Halles Norden erneuert die Hallesche Wasser- und Stadtwirtschaft, ein Unternehmen der Stadtwerke Halle-Gruppe, eine Trinkwasserleitung durch Rohreinzug auf einer Länge von 250 Metern. Dabei kommt erstmals ein neues, innovatives orbitales Laserschweißverfahren auf einer realen Baustelle zum Einsatz. In nur 30 Sekunden fährt dabei die neue Maschine automatisiert um die Trinkwasserleitung herum und schweißt die Rohrendungen zusammen.

Ein Schweißverfahren für die Zukunft mit attraktiven Mehrwerten

»Im Vergleich zum herkömmlichen manuellen Schweißen ist das orbitale Laserschweißverfahren deutlich schneller und sicherer«, sagt Peter Theuerkorn, Referent bei der HWS. »Gleichzeitig übernimmt das Schweißgerät zudem die Prüfung der Schweißnaht.« Mit einem gewinnbringenden Mehrwert für den Nutzer: Das neue orbitale Schweißverfahren spart Baustellenzeiten, Personal und damit auch Baukosten ein.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Das orbitale Laserschweißverfahren wurde von der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH  (SLV Halle GmbH) entwickelt und von der HWS gemeinsam mit der Tief- und Spezialbau Halle GmbH erstmals unter Baustellenbedingungen bei der Verlegung von Trinkwasserleitungen umgesetzt. In Zukunft soll weiter am Verfahren gearbeitet und die Anwendungen auf vielen weiteren, auch innerstädtischen Baustellen ermöglicht werden.

Ein Verfahren in der Entwicklung

Das neuartige Laserorbitalschweißen funktioniert auf Basis eines 6 kW-Faserlaser der IPG Laser GmbH. Das vollautomatisierte einlagige Durchschweißen der Wandstärke 6,3 mm mit einem Rohrnenndurchmesser DN 300 in garantiert weniger als 90 Sekunden bietet nicht nur einen zeitlichen Vorteil gegenüber dem konventionellen Lichtbogenschweißverfahren, sondern umfasst auch die Prüfung der Schweißnaht. Denn die vergleichsweise geringe eingebrachte Streckenenergie ermöglicht die zeitnahe zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) der Schweißnaht gemäß der Qualitätsnorm für den Rohrleitungsbau, DVGW GW 350 mittels Sichtprüfung (VT) und Ultraschallprüfung (UT). Für Letztere verwendet die SLV Halle GmbH das eigens durch die TÜV Nord Systems GmbH & Co. KG für diesen Anwendungsfall validierte, gleichfalls vollautomatisierte EMAT-Verfahren, welches berührungslosen, elektromagnetisch induzierten Ultraschall für die Suche nach Schweißnahtunregelmäßigkeiten nutzt.

Projektpartner:
https://hws-halle.de
http://www.tief-spezialbau-halle.de/
https://www.slv-halle.de/
https://www.mannesmann-linepipe.com/

Imagevideo